Heute will ich euch von meinen Erlebnissen auf dem Pongalfestival erzählen. War das ein intensives Erlebnis! Ich habe erst beim Schreiben gemerkt, dass das zwei Teile werden. Ihr dürft euch dann bald auf Teil 2 freuen!
Update: Sissi wird hier als Autor genannt. Das stimmt so nicht ganz, sie hat den Beitrag aufpoliert und danach eingestellt. Deshalb wird sie automatisch als Autor genannt. Yana war in Indien und beim Pongalfestival. Entschuldigt bitte das Missverständnis!
Zu der Zeit (2008) habe ich als Managerin bei einem indischen Reiseveranstalter gearbeitet (Hi-Tours) in Mamallapuram (Tamil Nadu, Südindien). Mein Aufgabengebiet war es, Reiseprogramme zu entwickeln und zu gestalten und auch immer wieder Reisegruppen auf Rundreise durch Indien hier zu empfangen.
Pongal erlebte ich so fast eher zufällig bei der Arbeit. Da ich immer furchtbar neugierig bin und Festivals jeder Art einfach liebe, begleitete ich eine der empfangenen Reisegruppe in ein kleines Dorf in der Nähe von Mamallapuram zur Zeit des Pongalfestes. Dieser Besuch und meine Begeisterung hatten natürlich auch berufliche Konsequenzen: Für das nächste Pongalfest entstand gleich eine Festivalreise!
Ich erzähle erst einmal kurz etwas über Pongal.
Pongal ist so ein bisschen vergleichbar mit Erntedank in Europa. Für die Menschen dort ist es nur viel viel wichtiger, ähnlich wichtig wie Weihnachten hierzulande, nur viel bunter, lauter und exotischer. Aber auch mit Geschenken. Pongal findet Mitte Januar statt. Dieses Jahr wäre es der 13.Januar. Das genaue Datum richtet sich nach dem tamilischen Kalender und findet dort im Monat Tai statt. Lustiger Weise heißt das Fest nach einem Essen. Vielleicht ist es auch umgekehrt. Pongal ist das Reisgericht, dass das traditionelle Essen zu diesem Fest ist, aber auch ansonsten gerne gegessen wird. Nach intensiven Vorbereitungen, bei denen man wirklich bemerkt, was für fleißige Menschen die meisten Inder sind, auch wenn man das als Europäer oft nicht so wahrnimmt, erstrahlt der ganze Ort. Straßen, Tempel, allerorten ist geschmückt, umgebaut, angemalt, es geht einem wirklich das Herz auf, wenn man diese liebevollen Vorbereitungen sieht. Der Aufwand, der betrieben wird, ist riesig. Und das alles für die 1000nde von Göttern, an die die meisten Inder glauben.
Vier Tage dauern die Festlichkeiten. Der erste Tag ist der Bhogi. Der ist noch nicht so wichtig und dient eher der Vorbereitung auf die anderen Tage. Man verabschiedet das alte (z.B. durch das Verbrennen alter Kleidung), um sich auf den Neuanfang vorzubereiten.
Der folgende Tag ist der eigentliche Pongal Tag. Er nennt sich Vakisan Pongal. Und genau den habe ich erlebt in dem kleinen Dorf bei Mamallapuram. Wir waren bereits um 8.00 Uhr vor Ort.
Und nun habe ich schon so viel geschrieben, und bin noch gar nicht bei meinen eigentlichen Erlebnissen angekommen! Ich denke, ich werde hier erst mal Pongal generell beschreiben und im nächsten Blogpost dann auf meine persönlichen Erlebnisse kommen.
Wo war ich? Ach ja, der zweite Pongaltag. Der Hauptfeiertag. Morgens wird Pongal gekocht aus Reis, Milch, Sirup und Palmzucker der neuen Ernte. Nicht irgendwie, sondern im geschmückten Hof in einem neuen Topf auf einer neuen Feuerstelle. Es wird so lange gekocht bis das Pongal überkocht, denn nur das zeigt Wohlstand, Glück und Überfluss an. Später werden Freunde und Verwandte besucht, Geschenke ausgetauscht und traditionelle Spiele gespielt.
Mattu Pongal ist der dritte Tag, der Kühen und Büffeln gewidmet ist. Es finden gefährliche Wettkämpfe statt, in denen wilde Bullen mit bloßen Händen gezämt (meinst du gezäumt?) werden.
Abgeschlossen wird das Pongalfestival mit Kanum Pongal. Ein lockerer Tag, an dem traditionell der Strand und Freizeitparks besucht werden. Teil 2 folgt dann spätestens nächste Woche an gleicher Stelle. Falls ihr Lust bekommen habt auf eine Festivalreise, dann schaut doch mal bei unserer Festivalreisen vorbei!